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Tacitus – Agricola

Wie verhält man sich in Zeiten der Unterdrückung?

Der "Agricola" kann im Unterricht nur in Auswahl gelesen werden. Zusammenfassungen der fehlenden Textabschnitte, wie sie die Textausgaben bieten, können helfen, die Lücken zu überbrücken. Die Komprimierung des Inhaltes führt zwar schnell weiter, hat aber den Nachteil, dass der Charakter des Originals nicht zur Geltung kommt. Ein anderer Weg macht dies möglich: Der "Agricola" wird in Gänze gelesen, und zwar an ausgewählten Stellen auf Latein und im Übrigen auf Deutsch. Dies kann dadurch umgesetzt werden, dass die Schülerinnen und Schüler eine schriftliche Übersetzung nutzen und an den entsprechenden Stellen zu Rate ziehen. Diese Methode ist allerdings nicht frei von Problemen und könnte auf Dauer nicht attraktiv genug sein. Deshalb bietet sich ein anderer Weg an: Die Übersetzung wird den Schülerinnen und Schülern vorgelesen - interpretierend und abwechslungsreich nach Art einer Inszenierung. In diesem Sinne ist die folgende Aufnahme entstanden. Sie wurde vom Hamburger Schauspieler Jasper Diedrichsen als lebendige Lesung eingesprochen. Die Aufnahme wurde speziell für für die Agricola-Einheit auf "latein-unterrichten.de" erstellt. Jasper Diedrichsen gibt Tacitus eine Stimme: Der Historiker spricht in adliger Abschätzigkeit über das, was ihm missfällt, und in melancholischer Begeisterung über das, was mit seinem Schwiegervater Agricola in Verbindung steht; einen besonderen Akzent erhält die flammende Rede des Calgacus. Als Textgrundlage für die Aufnahme dient die Übersetzung von Wilhelm Sieveking aus dem Jahr 1943, der man ihr Alter insgesamt nicht anmerkt; an einigen Stellen wurde sie im Jahr 2021 von Henning Horstmann aktualisiert. Die Aufnahme ist in acht Abschnitte geteilt, die die Gliederung des Werks widerspiegelt.

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