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Plautus - Menaechmi

Was ist komisch?

Die hier vorgestellte Unterrichtseinheit zu den "Menaechmi" des Plautus ist eine thematische Einheit: Die konkrete Komödie stellt den exemplarischen Bezugspunkt für eine übergeordnete existentielle Frage dar, für die Frage nach dem, was komisch ist, und genauer (d. h. literar-ästhetisch betrachtet) für die Frage nach komödiantischer Komik. Diese Form der Komik begegnet den Schüler*innen allenthalben im Format zahlloser Hollywood-Komödien, bildet sich aber kulturell bedeutsamer in den elisabethanischen Komödien Shakespeares ab. Insbesondere die "Comedy of Errors" kann im Rahmen der Menaechmi-Lektüre als Vergleichsobjekt herangezogen werden; sie hat ihren Ursprung bei Plautus.

Im Zentrum der thematischen Lektüre steht die Plautus-Komödie selbst. Da sie in schulischem Rahmen nicht vollständig übersetzt werden kann, wurden Kerntexte ausgewählt, die einerseits einen wesentlichen Beitrag für die Beantwortung der Leitfrage nach komödiantischer Komik leisten können, andererseits aber auch einen Überblick über das Stück und sein Personal bieten. So stellen die Kerntexte gewissermaßen eine komprimierte Form der Plautus-Komödie dar. Weil das Übersetzen und Verstehen den Mittelpunkt der Lektürearbeit darstellt (und nicht das Drumherum) sollen im Rahmen der Unterrichtseinheit immerhin ca. 460 Verse übersetzt werden. Dabei soll auch ein digitales Programm zum Einsatz kommen, das die übersetzerische Interpretations- und Übersetzungsarbeit verbindet. 

Das didaktische Prinzip der Unterrichtseinheit ist der Wechsel von Textarbeit und Vertiefung: Auf eine Phase intensiver sprachlicher und inhaltlicher Arbeit am Text folgt eine Ergänzung oder Erweiterung des Hintergrundwissens, z. B. über die Sprache des Plautus oder die sozialhistorischen Bedingungen. Die in diesen Exkursen erworbenen Kenntnisse fließen dann in die Textarbeit ein, sodass sich mit jedem Exkurs das bisher Gelesene neu darstellt und das noch zu Lesende vorbereitet wird. Das alternierende Prinzip sorgt für Abwechslung und vermeidet eine Ballung von Informationen, insbesondere eine Überfrachtung der Einstiegsphase. Die Abfolge der Exkurse richtet sich nach der Notwendigkeit für die Lernprogression. 

Fester Bestandteil einer Komödien-Einheit sind aktivierende Formen des szenischen Interpretieren. Die vorliegende Einheit bietet darum Anregungen zum spielerischen Umgang mit dem Text und damit die Möglichkeit, den Unterricht besonders lebendig zu gestalten. Diese praktische Seite der Interpretation soll letztlich dazu beitragen, die Komik des Stücks noch besser zu durchdringen.

Diese und alle anderen Bausteine der Einheit zielen darauf ab, die Kompetenz der Schüler*innen in Bezug auf das Verständnis von komischer Literatur und Komik überhaupt zu stärken. Es geht in ihr also um die Förderung der Lachkompetenz. 

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