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Ovid – Metamorphosen

Pygmalion - Wunsch und Wirklichkeit

Die Bilder stammen von der Flensburger Kunststudentin Anna Wieczorek und sind im Jahr 2022 speziell für diese Unterrichtseinheit erstellt worden. Die Darstellungen zitieren die vielen klassischen Bilder zur Pygmalion-Erzählung und brechen zugleich mit ihnen. Die Künsterin reduziert die Geschichte dazu auf wenige Bildelemente und arbeitet mit Wiederholungen - erzeugt also im Verlauf der Darstellungen Selbstzitate. Die Reduzierung der Anzahl der Bildelemente auf wenige wesentliche geht einher mit der Reduzierung der Darstellungen auf die Linie, die das dominate Stilmittel ist: Die Figuren und Gegenstände sind aus einer Linie heraus entstanden! Die Beschränkung insbesondere der Statue bzw. der Göttin auf ihre Kontur ist als Aussage zu verstehen, ebenso die beinahe vollständige Abwesenheit des Protagonisten Pygmalion. 

Die Bilder sind nicht nur künstlerisch interessant, sie folgen auch didaktischen Prinzipien: Sie bereiten inhaltlich auf den Text vor und wirken dadurch vorentlastend:

  • Die Schülerinnen und Schüler können an den Darstellungen bereits die wesentlichen Züge der Erzählung ablesen und mit diesem Vorwissen den Text zielgerichteter übersetzen. Die Vorwegnahme des Inhaltes in groben Zügen ermöglicht, dass die Textarbeit an interpretatorischem Niveau gewinnt: Weil die Schülerinnen und Schüler dank der Vorbereitung den Handlungsverlauf schneller erfassen, können sie sich schon beim Übersetzen dem eigentlich Interessanten, dem Gehalt und der Gestalt des Textes, zuwenden.
  • Die Bilder machen neugierig auf den Text: Sie sind oft geheimnisvoll und regen die Phantasie an; sie laden dazu ein, durch die Lektüre zu klären, was genau gemeint ist. Die Bilder verwickeln die Schülerinnen und Schüler gewissermaßen in eine Auseinandersetzung mit dem Wortlaut der Erzählung. Ein lebendiger Bild-Text-Dialog entsteht.
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