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Ovid – Metamorphosen

Latona und die Bauern – Macht und Ohnmacht

Die Bilder stammen von der Flensburger Kunststudentin Maria Deters und sind im Jahr 2022 speziell für diese Unterrichtseinheit erstellt worden. Die Darstellungen erinnern auf den ersten Blick an den Stil von Graphic Novels: Die Figuren sind Personen und doch ganz auf Linien und Farben reduziert; Gegenstände sind als solche klar erkennbar und doch abstrahiert. Zwar lässt sich diese Darstellungsform nicht mit dem Begriff "Comic" fassen, aber dennoch ist diese Assoziation nicht falsch: Die Darstellungen orientieren sich daran, doch sind sie nur an wenigen Stellen komisch; die Künsterlin hat vielmehr einen ernsten Comic zur Latona-Erzählung erstellt. Die Bilder entfernen sich nicht nur in der Darstellungsform von der Realität, sondern auch inhaltlich: Die dargestellten Figuren und Gegenstände werden durch die Kombination mit gegenständlichen oder grafischen Elementen ins Symbolische gerückt und erinnern dadurch an surreale Kunst.

Die Bilder sind nicht nur künstlerisch interessant, sie folgen auch didaktischen Prinzipien: Sie bereiten inhaltlich auf den Text vor und wirken dadurch vorentlastend:

  • Die Schülerinnen und Schüler können an den Darstellungen bereits die wesentlichen Züge der Erzählung ablesen und mit diesem Vorwissen den Text zielgerichteter übersetzen. Die Vorwegnahme des Inhaltes in groben Zügen ermöglicht, dass die Textarbeit an interpretatorischem Niveau gewinnt: Weil die Schülerinnen und Schüler dank der Vorbereitung den Handlungsverlauf schneller erfassen, können sie sich schon beim Übersetzen dem eigentlich Interessanten, dem Gehalt und der Gestalt des Textes, zuwenden.
  • Die Bilder machen neugierig auf den Text: Sie sind oft geheimnisvoll und regen die Phantasie an; sie laden dazu ein, durch die Lektüre zu klären, was genau gemeint ist. Die Bilder verwickeln die Schülerinnen und Schüler gewissermaßen in eine Auseinandersetzung mit dem Wortlaut der Erzählung. Ein lebendiger Bild-Text-Dialog entsteht.
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