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Kieler Wortschatz

Der "Kieler Wortschatz" ist ein Gesamtlernwortschatz: Er versammelt diejenigen Wörter, die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihres gesamten Lateinunterrichts lernen sollen und lernen können. 

  • Dem Kieler Wortschatz liegt eine statistische Untersuchung des gesamten digital erfassbaren lateinischen Wortschatzes (etwa 10 Millionen Vorkommen) zugrunde, die in Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge vorgenommen wurde. Die Häufigkeitsuntersuchung ergibt, dass 5000 Wörtern erforderlich wären, um eine Textabdeckung von 90% zu erreichen; mit den ersten 2000 Wörtern werden etwas mehr als 8 Millionen Vorkommen (also etwa 80%) abdeckt. Die ersten 1000 Wörter decken etwa 70% ab, die ersten 500 knapp 60%. Eine für den schulischen Unterricht angemessen zusammengestellter Lernwortschatz muss aber auch einbeziehen, dass bestimmte Texte häufiger gelesen werden als andere. Auch das ist beim Kieler Wortschatz berücksichtigt worden; dazu wurden die Lehrpläne und Curricula der einzelnen Bundesländer gesichtet.
  • Neben der Häufigkeit von Wörtern ging in die Auswahl auch ihre Bedeutung für das Erfassen von Fremdwörtern im Deutschen und für das Erlernen romanischer Sprachen ein.
  • Ein besonders wichtiges Kriterium für die Vokabelauswahl stellt die Lernbarkeit dar. Wörter lassen sich unterschiedlich gut einprägen und behalten. Der Frage, welche Wörter leicht lernbar sind und welche schwer, wurde in einer Langzeituntersuchung an einem Kieler Gymnasium nachgegangen. Bei der Untersuchung wurden auch die deutschen Bedeutungen einbezogen; sie stellen nicht selten die eigentliche Lernhürde dar.

Das Resultat dieser Überlegungen und Ergebnisse stellt der Kieler Wortschatz dar. Er ist ein Wortschatz, der nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Kriterien berücksichtigt, und immer wieder in der Praxis getestet wurde - vor allem über die Unterrichtseinheiten, die sich auf dieser Homepage befinden; sie alle sind am Kieler Wortschatz oder seinen Vorgängern ausgerichtet.

Die Bezeichnung "Kieler Wortschatz" geht darauf zurück, dass die meisten der am Projekt Beteiligten in Kiel ansäßig sind.

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