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Sprachbildung

Zu den zentralen Aufgaben des Lateinunterrichts gehört die Sprachbildung. Damit ist nicht nur die allgemeine Sprachbildung gemeint und die spezifisch lateinische, sondern auch die Förderung der Deutsch-Kompetenz. In diesem Sinne wendet sich der Lateinunterricht ausdrücklich Schülerinnen und Schülern zu, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Wie Forschungsergebnisse (vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund) zeigen, unterstützt das Fach Latein signifikant die sprachliche Entwicklung. Dass Latein diese Kraft besitzt, hängt mit drei Aspekten des altsprachlichen Unterrichts zusammen: Dort werden gezielt deutsche Wörter gelernt, die Grammatikarbeit erfolgt sprachvergleichend und das Übersetzen stellt eine strenge und effektive Schulung dar.

Für die Lateinlehrkräfte ist es wichtig zu wissen, auf welchem Sprachniveau sich ihre Schülerinnen und Schüler befinden; auch sollten sie Kenntnisse darüber haben, welche Schwierigkeiten die deutsche Sprache bereiten kann und welche Strukturen Kinder und Jugendliche aus ihren Muttersprachen mitbringen und in die Zielsprache Deutsch übertragen (Interferenzen).

Der sprachbildende Lateinunterricht kommt zwar grundsätzlich allen zugute, er geht aber dennoch differenzierend vor: Er fördert die Leistungsstärkeren durch herausfordernde Aufgaben im Bereich der Stilbildung und sorgt zugleich dafür, dass Schülerinnen und Schüler, die Probleme mit der deutschen Sprache haben, die Möglichkeit erhalten, Defizite aufzuarbeiten. Dies geschieht am besten durch ein festes Trainings-Programm; in seinem Mittelpunkt steht die Entscheidung, welches sprachliche Thema anhand des aktuellen lateinischen Textes im Deutschen behandelt werden soll. Daraus ergeben sich didaktische und methodische Konsequenzen für die Planung einer Differenzierungsphase.

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